6 Rahmen des QM-Systems Q2E

6.1 Qualitätsmanagementsystem Q2E

6.1.1 Qualitätsmanagementsystem Q2E

Q2E, Qualität durch Evaluation und Entwicklung, ist ein ganzheitliches Orientierungsmodell für Schulen, die ein eigenes Qualitätsmanagementsystem aufbauen wollen. Ziel ist, die Qualität von Schule durch steten Wechsel von Evaluation und Entwicklung schrittweise zu gewinnen. Wichtigste Qualitätsgrundlage hierbei ist der Prozess einer fortlaufenden Optimierung, der durch die Betroffenen selbst mitgetragen wird.

Aus diesem Grunde stehen im Wesentlichen prozessbetonte Kriterien im Vordergrund wenn es darum geht, die zentralen Qualitäten einer guten Schule in einer übersichtlichen und praktikablen Form darzustellen und eine umfassende, möglichst ganzheitliche Qualitätswahrnehmung und -reflexion der Schule zu ermöglichen.

Das Modell dient dazu, die Schule als Ganzes zu erfassen, ohne sich bei der Aufschlüsselung des Ganzen in die zahlreichen und vielfältigen Merkmale zu verlieren, die für die Qualität der Schule letztlich ausschlaggebend sind.

Die inhaltliche Grundstruktur des Modells besteht aus fünf Bereichen, ausdifferenziert über jeweils drei Dimensionen. Sie machen deutlich, worauf bei einer umfassenden Wahrnehmung und Reflexion der Schule die Aufmerksamkeit gelenkt werden soll:

Auf der obersten Strukturierungsebene werden die drei Aspekte „Input-, Prozess- und Outputqualität“ unterschieden, wobei der Aspekt Prozessqualität in die zwei weiteren Bereiche „Prozessqualität Schule“ und „Prozessqualität Unterricht“ unterteilt wird. Dadurch entstehen vier Qualitätsbereiche, die das formale Grundgerüst des Modells bilden. Jedem dieser vier Qualitätsbereiche werden jeweils drei Dimensionen zugeordnet, die die einzelnen Bereiche inhaltlich präzisieren. Das Fundament bildet der fünfte Bereich „Qualitätsmanagement“, der die anderen Bereiche aufnimmt, aber zugleich ein eigenes Analyse- und Reflexionsinstrument darstellt. Auch dieser Bereich wird über drei Dimensionen ausdifferenziert. Es ergeben sich somit insgesamt 15 Dimensionen, die das Modell Q2E beschreiben.Ziel des Modells ist es, über die differenzierten Qualitätsbereiche und -dimensionen ein möglichst ausgewogenes und konsensfähiges Bild der Schule zu erhalten. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Zusammenstellung von Qualitätsmerkmalen und Qualitätsansprüchen nie vollständig sein kann.Die einzelnen Qualitätsmerkmale sind auf mittlerem Abstraktions- und Komplexitätsniveau formuliert. Um in der Praxis damit arbeiten zu können, müssen die einzelnen Merkmale unbedingt konkretisiert werden. Dies erfolgt bspw. durch Erarbeitung von Evaluationsinstrumenten direkt an der und für die Schule.Die genaue Ausdifferenzierung der Bereiche führt zu einer – systematisch dargestellten – Fülle von Qualitätsansprüchen, die nicht als Soll-Vorgaben gedacht sind. Vielmehr sind diese als Basis für die Erarbeitung von Qualitätsinstrumenten gedacht, die der einzelnen Schule angepasst sind.Das Modell stellt mit seinen Qualitätsbereichen und seinen Qualitätsdimensionen ein Hilfsmittel für das schulinterne Qualitätsmanagement dar, indem es bspw. für die Entwicklung eines schuleigenen Qualitätsleitbildes oder zur Erarbeitung maßgeschneiderter Selbst- und Fremd-Evaluationsinstrumente unterstützt werden.

6.1.2 Hessischer Referenzrahmen Schulqualität (HRS)

Der Hessische Referenzrahmen Schulqualität (HRS) bildet die Grundlage für die Arbeit der Schulinspektion. Diese hat die Aufgabe, anhand ausgewiesener Qualitätsbereiche in regelmäßigen Abständen eine systemische Analyse aller Einzelschulen vorzunehmen. Die Schulinspektion soll Schul- und Qualitätsentwicklung fördern, eine Vergleichbarkeit herstellen und eine Rechenschaftslegung ermöglichen.Der HRS benennt für den schulischen Entwicklungsprozess sieben grundlegende Qualitätsbereiche:

Im Qualitätsbereich I „Voraussetzungen und Bedingungen“ sind Einflussnahme und Gestaltungsfreiraum für die Einzelschule gering. Demgegenüber sind alle in den Qualitätsbereichen II bis VI beschriebenen „Prozesse“ in starkem Umfang von der Einzelschule planvoll zu gestalten und damit beeinflussbar: Von zentraler Bedeutung ist dabei der Bereich „Lehren und Lernen“. Hier handelt es sich um Prozessmerkmale guten Unterrichts. Die Gestaltungskompetenzen der einzelnen Schule auf pädagogischer Handlungsebene werden im Bereich „Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung“ beschrieben. Weiterhin zählen zur Prozessqualität der Bereich „Führung und Management“, der die Qualität des Schulleitungshandelns und die berufliche Kompetenz der an der Schule unterrichtenden Lehrkräfte beschreibt und der Bereich „Schulkultur“, der als Ausdruck allgemeiner Klimafaktoren des Schullebens, des geregelten Umgangs miteinander, der Kooperation und Kommunikation sowie der kulturellen Aktivitäten und Außenkontakte verstanden werden soll.

Der Qualitätsbereich VII „Ergebnisse und Wirkungen“ schulischer Bildungs- und Erziehungsarbeit umfasst neben fachlichen und überfachlichen Kompetenzen sowie den erzielten Bildungsabschlüssen auch das Einverständnis der an der Schule Beteiligten mit den Lernbedingungen und -erträgen und somit ihre Akzeptanz.

Die Beschreibung der sieben Qualitätsbereiche erfolgt über 24 Dimensionen, die jeweils über Kriterien näher beschrieben werden:


Literatur: Schuber, Vortrag Dr. Perels (GFPF Jahrestagung 2007, RWS)

Die hier dargestellt Struktur ist als alternativer Zugang zu unseren Qualitätsdokumenten im Q.wiki abgebildet.

Der Einstieg in diese Struktur erfolgt auf der Startseite durch den roten Pfeil in der oberen rechten Ecke. Die Verlinkungen sind aktuell noch nicht sehr weit fortgeschritten, weil die eigentlichen Aufgaben der Dokumentation noch im Vordergrund stehen gegenüber der Pflege des alternativen HRS-Zugangs zu unserem QM-System.

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